2025: Das Jahr, in dem unser Obst verschwand

Keine Äpfel, Zwetschgen, Kirschen aus deutschen Landen mehr, kein Rapsöl und auch kein Beerenobst

Ein Horrorszenario, Angstmache?

Es kann Wirklichkeit werden, wenn die Bestäuber – Hummeln, Wildbienen, Bienen und andere Fluginsekten –  weiter dezimiert werden. Nach einer Wissenschaftsstudie europäischer Hochschulen, über 26 Jahre (1989 – 2015) in Naturschutzgebieten durchgeführt, sind inzwischen 76% der Insekten verschwunden! Dabei hängt der größte Teil der Erzeugung unserer Nahrungsmittel von der Bestäubung durch Fluginsekten ab.

Fake News?

Wann haben Sie zuletzt die Windschutzscheibe Ihres Autos von Insekten freigekratzt?

Wie konnte es dazu kommen?

Jedes Jahr werden allein in Deutschland weit über 40 Millionen kg Pestizide auf den Äckern ausgebracht, die in immer größerem Maße auch unser Trinkwasser belasten.

Pestizid ist ein Sammelbegriff für ca. 1500 verschiedene Substanzen, die verschleiernd als „Pflanzenschutzmittel“ bezeichnet werden, Pflanzen- und Lebensvernichter wäre die korrekte Bezeichnung. Sie töten Ackerkräuter und Wildpflanzen, Insekten und auch die Lebewesen im Boden, die den Humus erzeugen.

Haupttäter: Glyphosat!

Ein Herbizidwirkstoff, wahrheitsgemäß als Gras- und Kräutervernichtungsmittel zu bezeichnen. Es wird gleich nach der Aussaat auf die Böden ausgebracht, so daß nicht das kleinste Ackerkraut hochkommt. Wann haben Sie zuletzt Kornblumen und Klatschmohn gesehen? Es wird sogar genutzt, um das grüne Kartoffelkraut abzutöten, damit die Knollen rechtzeitig in der Pommesfabrik abgeliefert werden können. Dabei ziehen alle Knollenpflanzen vor dem Absterben der Blätter deren Substanz in sich hinein. Im Getreidebau wird es gleich zweimal verwendet. Einmal zwischen der Aussaat und dem Austrieb und dann kurz vor der Ernte, um eine künstliche Reifung zu erzeugen. Letzteres ist zwar nicht erlaubt, ist aber leider fast eine Standardmaßnahme!

Glyphosat im Urin

wird bei 70% der Bundesbürger gefunden. Es gelangt dahin nicht nur über die Pommes, sondern auch über unser täglich Brot. Ebenso über das Tierfutter, wenn Sie ein Schnitzel essen.

Und dennoch geht ein Minister Schmidt (CSU) nach Brüssel und stimmt einer Verlängerung der Anmwendung dieses Allestöters um weitere 5 Jahre zu!!! Gegen die Entscheidung der Regierung, sich der Stimme zu enthalten. Ohne dieses eigenmächtige Verhalten und trotz der 1,5 Millionen Unterschriften von EU-Bürgern, wäre vielleicht nur um 3 Jahre verlängert worden und danach wäre es möglich gewesen, das Mittel auslaufen zu lassen.

Ebenso schlimm: Neonikotinoide

Nikotin – ein Nervengift! Das tötet Insekten oft nicht direkt, sondern viel gemeiner: Die überlebenden Tiere verlieren die Orientierung und finden nicht mehr ins heimatliche Nest, bzw. in den eigenen Bienenstock zurück. Fatal ist, daß die Insekten die mit Neonikotinoiden behandelten Pflanzen bevorzugt ansteuern. Nikotin ist ein Suchtstoff!

Es geht noch schlimmer!

Hinzu kommen Wirkstoffe, die in den Hormonhaushalt von Tier und Mensch eingreifen, mit unerforschten, unüberschaubaren Folgen für deren Gesundheit! Von genmanipulierten Pflanzen und deren unerforschten Auswirkungen auf Natur, Tier und Mensch ganz zu schweigen!

Stummer Frühling

Immer mehr Vögel verschwinden aus der Landschaft und flüchten in die Städte, weil sie dort noch Futter finden. Dabei sind Vögel die besten Schädlingsjäger. Sind diese einmal weg, brauchen wir noch mehr Pestizide, die dann wohl auch den Rest unserer Fluginsekten töten. Wer sorgt dann für die Bestäubung der Pflanzen? In China versucht man dieses Problem per Handarbeit zu lösen, in Kalifornien mit Mini-Drohnen! Mit mäßigem Erfolg, eine Sackgasse.

Es geht um die Erzeuger unserer Lebensmittel!

Wir sind für den Erhalt von kleinbäuerlichen Strukturen, deren Kultur und Tradition unsere Landschaft seit Generationen prägt. Die Zukunft gehört der ökologischen Landbewirtschaftung! Ökonomen auf der ganzen Welt haben bewiesen, daß der abwechslungsreiche, regionale Bioanbau die kommenden Generationen ernähren könnte und dem Artenschwund entgegenwirkt.

Wir müssen und wollen etwas dagegen tun!

Engagierte Menschen aus dem 3-Ländereck zwischen Hessen, Bayern und Baden-Württemberg haben sich zum Aktionsbündnis „Giftfrei im 3-Ländereck“ zusammengeschlossen und werden sich mit Vorträgen, Kundgebungen und Aktionen an die Bevölkerung und die kommunalen Institutionen wenden.

Die Vergiftung unserer Landschaft und unserer Lebensmittel muss endlich ein Ende haben!!!

 

Quellen:

Studie zum Insektensterben 2017 vom Nabu

Studie: Dramatischer Insektenschwund in Deutschland (Tagesspiegel Okt.2017)

Neonikotinoide als Verursacher des Bienensterbens von Prof. Klaus-Werner Wenzel

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