Crispr/Cas: Neue Studie zeigt mehr Nebenwirkungen als bisher gedacht vom 07.01.2020

US-Wissenschaftler konnten mit einem neu entwickelten Test-Set nachweisen, dass die Gen-Schere Crispr/Cas zahlreiche unerwartete Änderungen im Erbgut hervorruft.Diese Effekte traten in unmittelbarere Nähe der Stelle auf,an der die Schere das Erbgut wie beabsichtigt durchtrennt und geändert hatte. Die Forscher um Eric Kmiec von der Universität des US-Bundesstaates Delaware arbeiten daran, menschliche Erbkrankheiten mit Hilfe von neuen gentechnischen Verfahren zu heilen. Dabei entwickelten sie ein neues Screening-Verfahren, um unerwünschte Effekte schneller feststellen zu können. „Das Screening zeigt, dass es vielmehr unbeabsichtigte Veränderungen der DNA um die Stelle einer CRISPR-Reparatur herum geben kann, als bisher angenommen wurde“, sagte Kmiec bei der Vorstellung der Ergebnisse. Diese Veränderungen im Erbgut müssten besser verstanden werden, „damit wir, wenn wir ein Problem korrigieren, nicht ein Neues schaffen“, ergänzte Mit-Autor Brett Sansbury. Im Nature – Fachjournal Communications Biology stellten die Wissenschaftler ihr Screening-System genauer vor. Es könne in 48 Stunden die gewollten und die nicht erwünschten Ergebnisse des Crispr-Eingriffs identifizieren. Normalerweise erfordere dies bis zu zwei Monate kostspieliger und komplizierter DNA-Analyse, wobei mit den gängigen Methoden nicht alle Änderungen ermittelt würden. Kmiec wies darauf hin, dass es sich bei den Veränderungen um On-Target-Effekte in direkter Nähe des gentechnischen Eingriffs handele. So genannte Off-Target-Effekte, die an weiter entfernten Stellen des Erbguts auftreten können, erfasst dieses Screening nicht.
Auch für Pflanzen dürfte es vermutlich nicht geeignet sein, da es „mit Extrakten aus menschlichen Zellen“ arbeitet. Claire Robinson von der gentechnikkritischen Organisation GMWatch sieht sich durch die Ergebnisse der Studie in ihren Warnungen vor unerwünschten Veränderungen durch Crispr bestätigt. Sie glaubt nicht, dass das neue Screening dieses Problem lösen kann: „Wie gut Wissenschaftler auch immer darin werden mögen,unbeabsichtigte Effekte von Gen-Editier-Werkzeugen zu erkennen: Sie werden niemals in der Lage sein, diese Effekte zu verhindern.“
[lf]-University of Delaware, Christiana Care’s Gene Editinig Institute: New tool for rapid analysis of CRISPR revealsfrequent, unintended DNA changes (10.12.2019)-Brett M. Sansbury, Amanda M. Hewes, Eric B. Kmiec:Understanding the diversity of genetic outcomes fromCRISPR-Cas generated homology-directed repair(Communications Biology, 06.12.2019)-GMWatch: New tool for rapidly analyzing CRISPR editsreveals frequent unintended edits (06.01.2020)Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)

Rettet die Bienen in Baden-Württemberg

Das bayerische Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hat international für Schlagzeilen gesorgt. Nach diesem großen Erfolg wurde nun am vergangenen Sonntag in Stuttgart die Unterschriftensammlung für ein ähnliches Volksbegehren in Baden-Württemberg gestartet.

Rund 75 Verbände, Unternehmen und Initiativen, darunter auch das Umweltinstitut, haben sich zusammengeschlossen, um mit diesem Volksbegehren das verheerende Artensterben zu bremsen. Denn der Verlust der biologischen Vielfalt bedroht die Stabilität der Ökosysteme, auf die auch wir Menschen angewiesen sind.

Der Gesetzentwurf des Bündnisses sieht wirkungsvolle Gegenmaßnahmen vor:

  • Der Einsatz von Pestiziden in Schutzgebieten wird verboten.
  • Alle staatlichen Flächen werden auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt.
  • Streuobstwiesen werden besser geschützt.
  • Bis 2035 sollen 50 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen auf Bio umgestellt werden.
  • Bereits zehn Jahre vorher soll der Pestizideinsatz im Land auf die Hälfte sinken.
    Damit das Volksbegehren zugelassen werden kann, brauchen wir mindestens 10.000 Unterstützungserklärungen von Bürgerinnen und Bürgern aus Baden-Württemberg. Sind Sie mit dabei?

Das angehängte Formblatt kann heruntergeladen und ausgedruckt werden. Bitte unbedingt den Anweisungen folgen und auch die zweite Seite unbedingt ausdrucken!

Weitere Informationen: www.Volksbegehren-Artenschutz.deFormblatt_Beteiligung_Volksbegehren

Bayer bekommt nun auch Stress wegen Dicamba

Nach der ersten von rund 5000 Glyphosat-Klagen, nun auch viele Klagen wegen Dicamba gegen Monsanto!

Bayer Aktie weiter im Sinkflug!

Kaum zu glauben, dass erst wenige Tage vergangen sind seit der Klage in den USA gegen Monsanto und dem vorläufigen Verbot von Glyphosat in Brasilien.
Ungeachtet der Tatsache, dass sich viele deutsche Medien eher zurückhaltend äußern oder wie im Falle des örtlichen Medienhauses „Bote vom Untermain“ zum Beispiel, sich gänzlich ausschweigen zu diesem Thema, fällt die Bayer Aktie weiter.
Inzwischen wird vermutet, dass demnächst zu den rund 5000 Klagen die in den USA gegen Monsanto wegen der verschwiegenen krebserregenden Wirkung des Herbizides eingereicht wurden nun weitere Klagen wegen des Herbizides Dicamba und zahlreiche Klagen von Aktionären und Saatguthändlern wegen entgangener Gewinne hinzukommen könnten. Der Kauf von Monsanto dürfte für Bayer bei Weitem teurer kommen als erwartet.
Auch andere Pharmafirmen, die besagte Pestizide ohne Ansehen ihrer Gefährlichkeit und der erheblichen Gesundheitsrisiken für die Verbraucher in den letzten Jahren produziert und verkauft haben, könnte dieses Los treffen.
Die Regierungsparteien halten sich auch bei uns noch immer mit Stellungnahmen zurück und es erweckt den Eindruck, dass man hofft, das Ganze sei nur ein böser Traum aus dem man bald unbeschadet erwache.
Oder wurde die entsprechende, von der Pharmaindustrie ausgefertigte und legitimierte Pressemeldung noch nicht geliefert?
Denn all zu oft musste fesgestellt werden, dass unsere Regierung sich nicht selbst die Mühen der Kontrolle macht und vorzugsweise Verlautbarungen der Industrie nahezu wortgleich übernimmt. Spätestens jetzt sollte man auch dort dieses Verfahren überdenken. Es könnte den Parteien sonst ähnlich ergehen wie den Bayer Aktien.

„Baysanto“ fängt an zu ernten, was es gesät hat!

Hallo liebe Mitstreiter*innen,

sicher hat der eine oder die andere die Nachrichten gesehen und die unglaubliche Nachricht bereits gehört. Monsanto wurde erstmals verurteilt!
  Endlich!!!
Der Pharmariese und inzwischen Bayer-Tochtergesellschaft Monsanto wurde in Kalifornien verurteilt, dem an dem Non-Hodgkin-Lymphom erkrankten Schul-Hausmeister Dewayne Johnson eine Entschädigung von 289 Millionen Dollar (250 Millionen Euro) zu bezahlen, weil Monsanto seiner Informationspflicht über die tatsächliche Gefährlichkeit des Unkrautvernichters Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat nicht ausreichend nachgekommen sei und damit Schuld an der Krebserkrankung des Mannes trage.
Richterin Suzanne Ramos Bolanos und ein Geschworenen-Gericht in San Francisco sprachen Monsanto schuldig im Sinne der Anklage. Der Vizepräsident von Monsanto zeigte sich empört über das Urteil und kündigte an, in Berufung zu gehen.
Dennoch dürfte dieses Urteil ein Meilenstein im Kampf gegen Glyphosat sein. Es könnte gar als Präzedenzfall für tausende weitere Klagen gelten. Denn auch Dewayne Johnson war nur einer von über 400 Klägern, die augenblicklich in den USA gegen Monsanto klagen, weil sie vermuten, durch die Verwendung von Glyphosat an Krebs erkrankt zu sein. Seine Verhandlung war vorgezogen worden, weil es dem 46 jährigen bereits sehr schlecht geht.
Der mutige Mann gab in einem Interview deutlich zu verstehen, dass er diesen Kampf nicht für sich führt, sondern damit Glyphosat endlich die Beachtung erfährt, die es längst hätte erhalten müssen. Nämlich als eine Gefahr für Menschen und Umwelt!
In Deutschland gilt Glyphosat leider nach wie vor als unbedenklich. Jedoch hat die ehemalige Landwirtschaftsministerin Renate Künast bereits verlangt, Glyphosat nun zu verbieten. Man dürfe auch in Deutschland die Landwirte und Verbraucher nicht länger der Gefahr durch dieses Herbizid aussetzen. Landwirtschaftsministerin Klöckner kündigte Überlegungen an, die Verwendung von glyphosathaltigen Mitteln einzuschränken.
Mehr dazu im Youtube Link und der Tagesschau